Going Somewhere

Stuff your Eyes with Wonder
October 20th 2016

10:15 — Der Wecker klingelt

Die perfekte Weckerzeit von 10:04 Uhr war Nils leider zu früh
Nein, ursprünglich war sogar 10:00 geplant. Jan ist nur ein Psychopath ohne Ordnungssinn.

Wir sind immer noch todmüde, versuchen aber, unseren Tagesrhythmus zumindest ein bisschen anzupassen. Als wir noch recht verschlafen unser Zimmer Richtung Frühstück verlassen, läuft im Wohnzimmer schon klassische Musik von einem Plattenspieler, die Jan fachmännisch als 'vielleicht expressionistisch' einordnet.
An inquisitive-looking black bird with orange beak and white details on the tail sitting on the top of a red plastic chair
Nette Gesellschaft beim Frühstück
Danach machen wir uns auf dem Weg zur LRT, der Zubringerbahn, die uns in kleinen Waggons auf Hochgleisen vom Wohngebiet zur Metro bringt. Immer, wenn wir besonders dicht an einem Wohnblock vorbeifahren, werden die Fenster unserer Bahn trüb, um die Privatsphäre der Anwohner zu schützen — eine Tatsache, die Jan und mich wieder und wieder fasziniert.
Der erste Stopp des Tages ist das National Museum of Singapore — hier gibt es viel über die Geschichte Singapurs vom neunten Jahrhundert über die Kolonialzeit und japanische Besatzung bis hin zum modernen Singapur zu lernen.
Außerdem beherbergt das Untergeschoss eine beeindruckende Ausstellung moderner Kunst, für die sich vor allem Jan begeistern kann (hört ihr die Ironie? — Das nächste Mal setze ich ihn in einem Småland ab oder so...).
(Da würde ich stattdessen wirklich gerne hin...)
An art installation in a bright white foyer consisting of metal cooking utensils suspended from the ceiling in the form of a perfect sphere
Ein Schwarm Küchenutensilien in der Eingangshalle
Vom Museum aus laufen wir dann vielleicht 300m in den Dschungel — eigentlich der Fort Canning Park, aber vom Urwald kaum zu unterscheiden.
A street-light among thick greenery
Im Dschungel — Downtown Singapur
Some high-rise buildings visible through an opening between tall trees
Also wirklich Downtown
Eigentlich wollen wir heute noch in den Zoo, aber dafür reicht uns die Zeit nicht mehr — stattdessen besuchen wir die andere Seite der Marina Bay, wo ich das spontane Fotoprojekt 'Posing Asians' starte, und gehen in einem der sogenannten 'Hawker Centres' (das sind die Food Courts von denen Jan schon berichtet hat) essen. Wer irgendwann mal in Singapur ist, sollte das auf keinen Fall verpassen! Die Auswahl an Essen ist riesig, man hat nur selten eine Ahnung, was genau man da gerade isst, und alles schmeckt super.
A man taking a picture of a 3D-printed miniature of himself, wearing the same black-and-white sports shirt
Posing Asians #3: Selfie mal anders...
Nach Sonnenuntergang setzen wir uns an den Rand der Marina Bay und bekommen den Mund erstmal nicht mehr zu: Die Skyline bei Nacht ist wirklich unglaublich — und gerade als wir fertig sind mit Staunen beginnt am gegenüberliegenden Ufer eine spektakuläre Licht-, Wasser- & Feuershow. Zwar hat man hier nicht die größten Fontänen der Welt, dafür sind die Lichteffekte auf einem ganz anderen Level als in Dubai.
A night-time panorama of the Singapore skyline by the waterfront
Atemberaubend: Skyline bei Nacht
Nachdem das Spektakel hier vorbei ist, laufen wir wieder Richtung Gardens by the Bay, um uns die Supertrees bei Nacht anzusehen — und auch hier stehen wieder Münder offen: Wir erwischen genau den Anfang einer unglaublichen Lichtshow mit Musik, die die Bäume zum Leben erweckt und das vorhergehende Programm noch überbietet.
Artificial tree structures overgrown with plants and many interspersed lights, lit in deep red
Gardens by the Bay by Night

Asiatenraten

im Nationalmuseum
"Guck mal, die Reisegruppe da — woher sind die?"
"Hmm chinesisch sehen sie nicht aus."
"Und bei Koreanern hätten wir die Sprache erkannt, oder?"
"Mhmm-hmm"
"Thais fallen auch weg."
"Können eigentlich nur Japaner sein, oder?"
"Ja, guck mal, die hat einen Katzenrucksack — das passt."

Ein Rucksackanhänger von JTB und eine kurze Suche im Internet bestätigen dann: Ja, es sind Japaner. So geht uns das hier ständig — und mittlerweile sind wir (glauben wir zumindest) ganz gut im Asiatenraten.
A river boat making its way down a body of water bordered by a row of red-roofed houses with skyscrapers in the background
Kontextfreies Abschlussbild