Planlos in Auckland
23:43
In Deutschland ist gerade Mittagszeit — hier formiert sich in der Community Area des Hostels kurz vor Mitternacht eine deutschsprachige UNO Runde. Wer hier im Hostel hier nicht aus Deutschland kommt, kann ich noch nicht sagen — aber allzu viele werden es wohl nicht sein.
Zum Kartenspielen sind wir leider ein bisschen zu gestresst — nach der gefühlt endlosen Bus- & Bahnfahrt vom Flughafen und Abendessen im Pizzaladen mit Höllenthematik (Pizza 'Gier' oder 'Eifersucht' irgendjemand?) versuchen wir hier, mit 2 Tagen Vorlauf unsere Neuseeland Rundreise zu planen.
Was leider nur mäßig klappt, unter anderem aufgrund schwächelnden Internetverbindung. Aber auch weil wir nicht keine Ahnung haben, wie wir uns fortbewegen. Der nächste Tag bringt Aufklärung.
An unserem zweiten richtigen Tag in Auckland haben wir das Organisatorische dann zumindest halbwegs hinter uns und wir können uns endlich die Stadt anschauen.
Essenstechnisch sind wir Asien immer noch nicht entkommen — der Tag beginnt mit Frühstück in einer chinesischen Bäckerei, man kauft im ebenfalls chinesischen Supermarkt ein und isst im Foodcourt davor malaysisch zu Mittag. Als Snack gibt's dann koreanische Pfannkuchen vor japanischem Abendessen.
Als erstes geht es auf den Mt. Eden, einen der 53 Vulkane, auf denen Auckland erbaut wurde.
In den Krater des Vulkans können wir leider nicht — der ist nämlich sehr tapu, also heilig. Dafür hat man von hier einen schönen Ausblick über die riesige Stadt, in der 30% aller 'Kiwis' wohnen — die meisten davon im typischen Einfamilienhaus mit Vorgarten.
An den Hängen des Mt. Eden sieht heute man noch die Terrassen, auf denen um das 16. Jahrhundert Māorisiedlungen standen. Wer sich für das Thema interessiert, kann sich auch mal den Schöpfungsmythos der Māori anschauen — für unsere Verhältnisse sehr unkonventionell.
Anschließend machen wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum — und landen vor dem Rathaus bei Auckland Live, einer kleinen Eventlocation mit Liegen & Sitzsäcken auf Kunstrasen.
Auckland macht den Eindruck einer gemütlichen Stadt, die auf sehr viel Fläche gebaut ist und es wenige Apartmenthäuser gibt. Man hat selbst im Stadtzentrum nicht das Gefühl in einer Stadt mit 1,3 Millionen Einwohnern zu sein.
Und natürlich mit einem Weihnachtsbaum — wir haben ja mittlerweile schon den 2. Dezember.
Außer Musik gibt es hier auch noch eine Einkaufswagen-Akrobatik Show — klingt seltsam, ist es auch. Sieht aber sehr beeindruckend aus, wie die fünf Einkaufswagen zur Musik durch die Gegend gewirbelt werden.