Thoughts in the Rain
Kyoto
Hauptstadt des Westens und wohl einer der geschichts- und prestigeträchtigsten Orte Japans. Die Häuser werden flacher, die U-Bahnen spärlicher und die Kimonos häufiger.
In kleinen Geschäften und Cafes sieht man jetzt auch ab und an Tatami auf dem Boden und auch die ein oder andere Geisha wurde schon gesichtet — aber dazu später mehr.
Unterdessen haben wir unsere modern-westliche Wohnung gegen eine traditionelle Machiya getauscht — inklusive winzigem Innengarten, Papierschiebetüren und Schlafplätzen auf dem Boden. Pretty cool, to be honest. Passend zum Umzug gibt's aber auch Dauerregen, der uns das Programm ein bisschen durcheinanderbringt und mich, mangels Schirm, ganz gut durchweicht.
Später Vormittag, in einem Tempel im nördlichen Kyoto — gerade ist eine Prozession singender Japaner an uns vorbeigezogen, jetzt nähert sich ein älterer Mann und fragt uns erst auf Französisch, dann auf Englisch, wo wir denn herkommen. Und zu unserem allgemeinen Erstaunen legt er auf die Antwort 'Germany' richtig los: "Ah, Deutschland, ich war mal in Deutschland. In Berlin — die... die Mauer. Und München. Und in Wuppertal." Und das alles in akzentfreiem Deutsch. "Und waren Sie auch mal in Frankfurt?" — "Ah, ja, Frankfurt, sehr gut, sehr gut. Auf Wiedersehen! Have a good trip."
An dieser Stelle ein Public Service Announcement:
If you are photographing Asians (especially children) that are not your own, make sure that you are a) discreet or b) have explicit permission of the Asian in question.
Specifically avoid forming a circle of creepy old western people around frightened Japanese children in Kimonos. This isn't a goddamn zoo. Thank you for your cooperation!