Going Somewhere

Into the Wild
January 12th 2017

... heute mit Jan, Nils, Willi und mir.

Wir haben Nord- zu Mittelamerika gemacht und sind am Flughafen von San José in Costa Rica angekommen, wo Willi (Blog) und Nils (der andere, Blog), die die nächste Woche mit uns durch die Gegend reisen, uns abholen.
Von unserem ersten Tag hier bekommen Jan und ich eher wenig mit, wir haben die Nacht über mal wieder nicht geschlafen und zeigen dementsprechend eher weniger Interesse an der Ausstellung des Museums, das wir besuchen.

Das Museum war sehr interessant. Die jüngere Geschichte Costa Ricas und die Münzausstellung (inklusive deutscher Banknotenpresse (Baujahr 1950, Made in Western Germany) aus Heidelberg) hat mir persönlich sehr gut gefallen. Der Archäologie- und Moderne Kunst-Teil war in Ordnung (Jan fand es eher zum Einschlafen) — Tat gut, mal wieder in ein Museum gehen zu können.

Ich stimme zu. Auch in ländlichen Gebieten Nicaraguas besteht für den autolosen Freiwilligen eine Kulturdürre, die mir bis dato noch keinen Museumsbesuch erlaubt hat.

Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen haben, wollen wir uns zusammen auf den Weg zum Vulkan Poas in der Nähe der Stadt machen. Wir fragen geschätzt 6-7 mal nach dem richtigen Bus ...und laufen 3 mal zwischen zwei Busbahnhöfen hin und her, bekommen immer scheinbar zufällige Richtungen angezeigt und stellen schließlich fest, dass der Bus gar nicht mehr fährt.
Willi wearing shorts and a T-Shirt, walking across a small wooden hang-bridge carrying a baguette in his backpack
Willi in the Wild
Kurzentschlossen machen wir uns auf zu einer kleinen Lagune, die uns empfohlen wurde — um dort festzustellen, dass die gerade zu hat (Montags haben Lagunen in Zentralamerika verständlicherweise immer geschlossen). Also setzen wir uns an den Straßenrand, genießen das Chaos Mittelamerikas und essen Papaya, Ananas und Äpfel zu Mittag.

Dazu muss man auch sagen, dass wir echt Pech hatten.

Pech ist, wenn mehr als die Hälfte der Ananas und Äpfel von jemandem, dessen Name nicht genannt werden darf, jedoch nicht zu Verwechselungen führt, an der Bushaltestelle liegen gelassen wird.

Der außerordentliche Wert einer Papaya — gerade hinsichtlich ihres geringen Preises — verdient es, betont zu werden. Zum einen ist sie in Kombination mit Löffel und Taschenmesser eine nahrhafte, süße und sehr leckere, aber auch praktische Mahlzeit für Unterwegs. Zum anderen sind die Kerne der Papaya die perfekte natürliche Parasitenabwehr und schmecken dafür gar nicht mal so schlecht, gut allerdings auch nicht.
A leafless tree standing in the tall grass
Picknicklocation
Am nächsten Tag nehmen wir einen Bus zum Manuel Antonio Nationalpark, der unsere erste Station außerhalb der Hauptstadt sein soll. Das Klima hier ist deutlich schwüler und wir kommen auch abends ordentlich ins Schwitzen.
New York — ich freue mich schon auf dich!

Costa Rica ist nach begrenzten Erfahrungen auch warm, jedoch frischer als Panamá. Wie schätzen sie die Temperatur ein, Herr Front-Nils?

Aus nicaraguanischer Sicht sehe ich das ähnlich. Trotz zwei Decken und Herbergsschlafsack fand ich es nachts manchmal noch immer etwas kühl.

Der Nationalpark, den wir erst am nächsten Tag erkunden, ist für uns als nicht-Einheimische zwar gut fünfmal so teuer (Für Back-Nils, Jan und mich $16, für Beck, Nils 9000 Colónes ($18)), dafür aber auch wirklich sehr sehenswert. Hier hangeln sich in tiefstem Dschungel verschiedene Affen durch die Gegend und wir finden wunderschöne Strände und Klippen.

Die Affen begleiten uns durch den gesamten Tag und leisten uns unter anderem auch am Strand Gesellschaft.
A relaxed-looking, white-faced monkey laying on a tree branch
Hangin' out
Während der Rest unserer Gruppe ein relativ normales Urlaubsprogramm absolviert, macht Willi mehr Abenteuerprogramm: Man kämpft mit einem Waschbären, der wertvolles Müsli ins Visier nimmt, (der Gewinner ist unklar) (m.M.n. ist derjenige der Gewinner, der am Ende das Müsli hat, jedoch könnte man auch den ohne Biss des jeweils anderen als Gewinner bezeichnen), joggt bei tropischem Klima über Treppen und macht Bekanntschaft mit einem "nicht so freshen" Faultier.
A single person bathing in the turquoise ocean, photographed through an opening in the dark green tropical foliage in the foreground
Dschungelbad
Das Wasser ist zwar ziemlich warm, bietet aber eine willkommene Abwechslung zur schwülen Hitze an Land — die Strände sind anscheinend die Hauptattraktion des Parks und ziehen Massen von Touristen aus aller Welt an.
The dark silhouette of two pieces of wood against the blue ocean in the background
Blue & Black
An einem Aussichtspunkt auf einer Klippe über dem Meer veranstalten wir (minus Jan) eine mini Mathe-LK Reunion und versuchen auszurechnen, wie weit der Horizont entfernt ist. Mit einer kleinen Skizze, dem Radius der Erde und Pythagoras klappt das ganz gut, letztendlich scheitern wir nur daran, zu schätzen, wie hoch wir gerade stehen. Die Vorschläge reichen von 15-60m.
Black silhouettes of two parachutes against a sunset sky fading from blue-grey into deep orange
Pusteblume