Going Somewhere

Neon Everywhere
October 25th 2016

Wir kommen an. Der Mann an der Rezeption teilt uns mit, dass eine Angestellte uns gleich unser Zimmer zeigen wird — kurze Zeit später stellt sich heraus, dass besagte Angestellte kein Englisch spricht, uns aber trotzdem irgendwas erklären will, was vermutlich mit der Zahl zwei zu tun hat.
Im Zimmer angekommen wendet sie sich an einen chinesisch wirkenden Mitbewohner, über den sie uns fragt, wie lange wir bleiben. Er übersetzt die Zahl vier, sie erklärt langwierig etwas auf Kantonesisch. Er bejaht, sie verlässt das Zimmer. — "Okay guys, I have no idea what she said, I only speak Mandarin." — und außerdem ist er eigentlich Schwede. Naja, wird schon nicht so wichtig gewesen sein.

Am nächsten Morgen

Aus unserem Hostelzimmer geht's einen schmalen Gang entlang an verschiedenen Wohnungstüren vorbei und in einen winzigen Aufzug, der uns vom zweiten Stock ins Erdgeschoss befördert. Dort passieren wir den hauseigenen Sicherheitsbeamten und landen auf der Straße, wo wir direkt unsere Dosis Neon- und Leuchtreklame abbekommen.
Weil Wohnraum hier knapp und teuer ist, verteilt sich unser Hostel über eine Straßenkreuzung der Causeway Bay auf verschiedene Wohngebäude, in denen jeweils ein paar Zimmer untergebracht sind.

Kurze Ergänzung: Weil Nils noch etwas aus dem Zimmer holen musste, ging er nochmal zurück — ich wartete vor der Tür an der Straße. Nach ca. 10 Minuten kam Nils kopfschüttelnd wieder heraus "Ich habe das Zimmer nicht gefunden".
Ich schwöre das war nicht da als ich geguckt habe...
Small, near identical balconies on several high-rise residential buildings
Klein aber fein? Wohnblocks in der Nähe des Hostels
Nach einem improvisierten Frühstück zieht es uns zum Victoria Harbour, wo wir die Fähre nach Kowloon nehmen, uns die Skyline vom Festland aus anschauen (Zu neblig für gute Bilder) und den Stadtteil kennen lernen.
Erster Eindruck: Im Vergleich zu Singapur sind in Hong Kong gefühlt überall mehr Menschen unterwegs, man sieht hier mehr Müll auf den Straßen und findet auch einige der in Singapur praktisch nicht existenten Obdachlosen — dafür gibt es hier um so mehr Street Art und Neonschilder. Mich erinnert das ganze ein bisschen an Berlin.

Also vor allem die Seitenstraßen sind ziemlich heruntergekommen und erinnern mich auch an eine (beliebige) amerikanische Großstadt.
Mosaic-tile street-art showing a pixelated martial arts fighters on a building wall
Das erste Mal auf unserer Reise: Streetart
Die Skyline ist nicht ganz so hoch, verteilt sich dafür aber über eine größere Strecke und beinhaltet insgesamt mehr Hochhäuser.
Various grey, glass-clad skyscrapers with trees in the foreground
Ein bisschen Skyline
Nachdem wir die Straßen Kowloons und den zugehörigen Park inklusive Vogelgehege & Wasserfontänen erkundet haben, genießen wir Dim Sum (think asian tapas) und chinesischen Tee mit Michelin Stern — die zweitbilligste Gelegenheit weltweit (nach Singapur übrigens), an Sterneküche zu kommen.
Darauf folgt dann ein improvisierter Besuch im Hong Kong Science Museum, dessen Zielgruppe wahrscheinlich zwischen 8 und 12 Jahren alt ist — Wir haben trotzdem wahnsinnig viel Spaß daran, umgeben von kleinen Kindern die verschiedenen Exponate auszuprobieren und Jan lernt mehr über Elektrik als in 3 Halbjahren Physik. (Der Award für das langweiligste Spiel ever geht an "Virtual Construction Safety Inspector" in der generell sehr langweiligen "Operational Safety & Health" Ausstellung — der Rest war cool)

Obwohl ich in Physik nichts gelernt habe, das lag an mir und Herr Spiegel ist trotzdem ein sehr guter Lehrer!

Irgendwann schließt das Museum und wir setzen unsere Reise Richtung Küste fort — mittlerweile ist es dunkel und Hong Kong erwacht erst so richtig zum Leben.
Large, multi-coloured neon signs with Chinese writing suspended above a street
Hong Kong ist Neon, Neon ist Hong Kong
Am Wasser angekommen müssen wir dann einsehen: Ja, die Skyline von Hong Kong bei Nacht ist noch atemberaubender als die von Singapur.
The skyline of Hong Kong lit up in various colours at night
Schon schick, oder?
Hier warten wir auf den Beginn der 'Symphony of Lights', bei der diverse Gebäude der Skyline in eine große Licht- und Tonshow integriert werden — sehr beeindruckend, auch wenn die Lichtshow in den Gardens by the Bay weiterhin unangefochten Platz 1 belegt (Sorry Jacky).

Nachtrag: Mit 35277 Schritten haben wir unseren Schrittrekord um mehrere tausend Schritte geknackt.
Skyscrapers of the lit-up Hong Kong skyline underneath a cloudy night sky
Mehr Wolken, weniger Wasser